Im ChemCoast Park Brunsbüttel geht die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft weiter aussichtsreich voran. Bereits heute verfügt Schleswig-Holsteins größtes Industriegebiet über eine „grüne“ Wasserstoffelektrolyse mit angeschlossener H2-Tankstelle. Zudem wurden in den vergangenen Monaten mit tatkräftiger Unterstützung der Entwicklungsgesellschaft Westholstein (egw) innovative Ansiedlungsvorhaben für die Energiewende in unserer Region auf den Weg gebracht – unter anderem eine Methanolsynthese auf der Grundlage einer „grünen“ H2-Elektrolyse mit einer Leistung von über 60 MW. Hinzu kommen nachhaltige Infrastrukturprojekte wie der am Elbehafen geplante Importterminal für Ammoniak als Trägermedium von „grünem“ Wasserstoff und die „H2-ready“-Pipelineverbindung Richtung Hamburg.
Auch in Anbetracht dieser zukunftsweisenden Entwicklungen haben führende Wirtschaftsvertreter aus Brasilien den ChemCoast Park als zukünftigen „H2-Hub“ besucht – darunter mit Pedro Luiz de Oliveira Jatobá von Eletrobras auch ein führender Vertreter eines der größten Energieunternehmen Südamerikas. Auf dem Programm standen neben Gesprächen über mögliche Kooperationen auch die Vorstellung von Highlight-Projekten sowie das Vernetzen von Stakeholdern aus Brasilien und Deutschland.
Im Rahmen der Begrüßungsrunde wurde die brasilianische Delegation von Brunsbüttels Bürgervorsteher Michael Kunkowski und vom Landtagsabgeordneten Oliver Kumbartzky im Bürgersaal des Elbeforums willkommen geheißen. Dr. Jesko Dahlmann von der egw stellte danach den Industriestandort ChemCoast Park und die aktuellen Entwicklungen zum Schwerpunkt Wasserstoffwirtschaft an der schleswig-holsteinischen Westküste vor. Im Anschluss ging es zu Covestro in den Industriepark, um die „grüne“ H2-Elektrolyse zu besichtigen, die von KMW Wind to Gas Energy betrieben wird. Die Anlage mit einer Leistung von circa 2,5 MW erzeugt täglich bis zu 960 kg Wasserstoff mittels Grünstrom, der aus einem nahegelegenen Windpark stammt. Die brasilianischen Teilnehmer zeigten großes Interesse an der in Brunsbüttel erprobten Elektrolysetechnologie und konnten anregende Eindrücke von der Entwicklung der hiesigen Wasserstoffwirtschaft gewinnen.
„Der hochrangige Besuch von Wirtschaftsvertretern aus Brasilien verdeutlicht, dass unsere Region über die Landesgrenzen hinaus Strahlkraft entwickelt hat und für eine nachhaltige industrielle Transformation steht. Wir werden den internationalen Austausch sowie mögliche unternehmerische Kooperationen weiter proaktiv unterstützen.“ so Martina Hummel-Manzau, Geschäftsführerin der egw:wirtschaftsförderung.