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Zeitenwende am Arbeitsmarkt: egw berät zur Fachkräftesicherung in Dithmarschen und Steinburg

Zwischen 1960 und 1964 wurden in Deutschland 6,9 Millionen Menschen geboren, also knapp 1,4 Millionen pro Jahr. Vier Jahrzehnte später, in den Jahren 2000 bis 2004 betrug die Gesamtzahl der Geburten 3,6 Millionen, also 0,72 Millionen pro Jahr. Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt in Dithmarschen und Steinburg? Und was kommt auf die Unternehmen zu, wenn die Babyboomer in Rente gehen und die Generation Z in das Arbeitsleben startet?

Quantitativ bedeutet dies zunächst, dass ein Großteil der 6,9 Millionen Menschen der Geburtsjahrgänge 1960 bis 1964 bis 2028 das Rentenalter erreicht. Gleichzeitig treten im gleichen Zeitraum bundesweit nur 3,6 Millionen junge Menschen in den Arbeitsmarkt ein. Bezogen auf Dithmarschen und Steinburg wird die demografische Lücke zwischen denjenigen, die in Rente gehen und jenen, die in die Arbeitswelt eintreten bis 2028 auf circa 5.000 Fach- und Arbeitskräfte pro Landkreis anwachsen.

Aktuell (März 2023) verzeichnet die Agentur für Arbeit Heide, zuständig für Dithmarschen und Steinburg, 3.005 gemeldete offene Stellen und 8.422 Arbeitslose, d.h. im Durchschnitt kommen auf jede gemeldete Stelle 2,8 Arbeitslose. Bezogen auf einzelne Berufsgruppen bedeutet dies allerdings, dass in vielen medizinischen, technischen oder pädagogischen Berufen diese Relation mittlerweile bei 1 liegt.

Da nur 40 bis 50% der offenen Stellen der Agentur für Arbeit gemeldet werden, dürfte die Zahl der tatsächlich offenen Stelle in Dithmarschen und Steinburg zwischen 6.000 und 7.500 in liegen. Bezogen auf die 8.422 gemeldeten Arbeitslosen nähert sich der regionale Arbeitsmarkt damit der Vollbeschäftigung (Arbeitsangebot = Arbeitsnachfrage). In vielen Unternehmen ist dies bei der Rekrutierung von Mitarbeitenden deutlich spürbar.

Zusätzlich werden bis 2028 rund 10.000 Fach- und Arbeitskräfte den Arbeitsmarkt in Dithmarschen und Steinburg durch die eingangs beschriebene demografische Lücke verlassen. Wir werden dann nicht nur Vollbeschäftigung, sondern eine Überbeschäftigung haben. Überbeschäftigung bedeutet, dass es mehr Arbeit als Arbeitskräfte gibt. Diesen Zustand hatten wir zuletzt in den 1960er Jahren. Er führte dazu, dass damals Millionen von Arbeitskräften im Ausland für den deutschen Arbeitsmarkt angeworben wurden. 

Insofern ist die Bezeichnung Zeitenwende für den heutigen Arbeitsmarkt zutreffend. Im entstehenden Arbeitnehmer- bzw. Bewerbermarkt drehen sich die Vorzeichen der Personalarbeit um. Im Kern müssen sich Unternehmen bei den Arbeitnehmenden bewerben. Gesamtwirtschaftlich stellt dies alle Akteure des Arbeitsmarktes vor neue Herausforderungen.

Die Landesregierung prognostiziert bis 2035 eine demografiebedingte Lücke von 180.000 Fachkräften in Schleswig-Holstein, das wären in Dithmarschen und Steinburg zusammen ca. 16.000 Menschen. In diesen Modellrechnungen ist allerdings weder der mögliche zusätzliche Beschäftigungsaufbau durch Wirtschaftswachstum und Neuan-siedelungen (dann könnte die Lücke auf 300.000 Fachkräfte anwachsen) noch ein möglicher Beschäftigungsabbau durch technologische Neuerungen (Digitalisierung, KI) oder Betriebsschließungen berücksichtigt.

Quantitativ ist die demografische Lücke nur durch die Aktivierung aller verfügbaren inländischen Ressourcen und die gleichzeitige Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland zu schließen. Das Land rechnet mit bis zu 90.000 Fach- und Arbeitskräften aus EU- und Drittstaaten (d.h. ca. 8.000 in Dithmarschen und Steinburg) bis 2035. Die bundesgesetzlichen Grundlagen dafür werden derzeit geschaffen bzw. treten bis Ende 2023 in Kraft. Schleswig-Holstein wird bis Jahresende ein zentrales Welcome Center für die Fachkräftezuwanderung einrichten. Basierend auf dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz wird dies die Arbeitsmigration nach Schleswig-Holstein vereinfachen.

Ähnliches gilt für die kontinuierliche berufliche Weiterbildung. Insbesondere für Menschen, die dem Arbeitsmarkt in der Vergangenheit nicht (oder nur eingeschränkt) zur Verfügung standen, jetzt aber in den Arbeitsmarkt integriert werden müssen. Und viel wäre gewonnen, wenn die Babyboomer den Renteneintritt vielleicht um wenige Jahre verschieben oder nach Rentenbeginn in Teilzeit weiterarbeiten würden.

Qualitativ erfordert die Zeitenwende am Arbeitsmarkt neue Formen der Zusammenarbeit im Betrieb und eine damit einhergehende Anpassung bzw. Modernisierung der Arbeitsorganisation. Insbesondere die Generation Z hat eine andere Sichtweise auf den Stellenwert von Arbeit im Leben und die dafür notwendigen bzw. wünschenswerten Rahmenbedingungen (z.B. Vier-Tage-Woche, Mobiles Arbeiten).

Der demografische Wandel war lange absehbar. Nun ist er da und erfordert einen teils radikalen Perspektivwechsel. Die Mitarbeiter-orientierung rückt noch stärker in den Mittelpunkt. Das Halten der Beschäftigten wird angesichts der zunehmend rückläufigen Zahl von Bewerbenden noch wichtiger. Insgesamt werden die Betriebe dadurch bunter, vielfältiger und agiler.

Das Beratungsnetz Fachkräftesicherung der Fachkräfte Initiative Schleswig-Holstein berät Sie kostenfrei zu all diesen Fragen und freut sich auf den Austausch mit Ihnen.

 

André Mewes

Fachkräfteberater in Dithmarschen und Steinburg

 

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Mail:       mewes(at)eg-westholstein.de

 

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