09.05.2023, Brunsbüttel – Heute empfing die Entwicklungsgesellschaft Westholstein (egw) eine chinesische Delegation in Brunsbüttel zu einem Gedankenaustausch und einer anschließenden Besichtigung des ChemCoast Parks. Damit wurden die seit 2017 bestehenden Beziehungen zur chinesischen Provinz Sichuan fortgesetzt. In den vergangenen Jahren hatte bereits eine Reihe gegenseitiger Besuche stattgefunden. Begrüßt wurden die Gäste vom Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel, Martin Schmedtje, und der egw-Geschäftsführerin Martina Hummel-Manzau.
Die sechsköpfige chinesische Delegation aus Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, hielt sich für mehrere Tage in Norddeutschland auf und folgte damit einer Einladung der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH). Auf dem Plan standen neben dem Besuchstermin bei der egw in Brunsbüttel auch Gespräche mit der WTSH und dem UV-Nord sowie verschiedene Unternehmensbesuche. Bei den Teilnehmenden der Delegation handelte es sich um hochrangige Entscheidungsträger und Wirtschaftsförderer, die sich vor allem über alternative Energieformen und Fragen des Umweltschutzes informieren wollten.
Die Beziehungen zur chinesischen Provinz Sichuan fanden 2017 ihren Anfang mit dem Besuch einer Delegation aus der Stadt Guang’an in Brunsbüttel und wurden in einer Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden Städten festgehalten. Für Brunsbüttel wurde sie vom damaligen Bürgermeister Stefan Mohrdieck und egw-Geschäftsführerin Hummel-Manzau unterzeichnet. Unternehmensvertretungen aus Dithmarschen und Steinburg sowie Akteure aus Politik und Verwaltung unternahmen 2017 und 2018 als regionale Delegation Reisen in die chinesische Sichuan-Region. Diese gegenseitigen Besuche im Interesse einer engen Kooperation und wirtschaftlichen Vernetzung wurden online in 2021 fortgesetzt und schufen die Basis für weitere Kontakte und einen regelmäßigen Austausch.
Bei der Begrüßung der chinesischen Delegation ging Bürgermeister Schmedtje auf die aktuellen Entwicklungen in Brunsbüttel ein. Die Bedeutung des Standorts für die überregionale Energieversorgung verdeutlichte er am Beispiel der FSRU (Floating Storage & Regasification Unit) für den LNG-Import am Elbehafen und der für die Netzeinspeisung geschaffenen Infrastruktur. Er ging aber auch auf die Energieküste und ihre Vorreiterrolle für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland ein. Zudem betonte Bürgermeister Schmedtje, wie wichtig hierfür ein starkes Netzwerk aus den Wirtschaftsfördergesellschaften, Kommunen und Unternehmen sowie der Wissenschaft ist.
Im Anschluss stellte Geschäftsführerin Martina Hummel-Manzau die Arbeit der egw vor und blickte zurück auf die Entwicklung der Kooperation mit der chinesischen Provinz Sichuan und frühere Delegationsbesuche. „Wir freuen uns, mit dem heutigen Besuch in Brunsbüttel an die guten Beziehungen der vergangenen Jahre anknüpfen und den Kontakt zwischen unseren beiden Regionen aufrecht erhalten zu können. Für die Organisation des Besuchs möchten wir uns herzlich bei Torsten Kähler und Yuchen Cao von mikropartner sowie Kristian Hamel von der WTSH bedanken“, so Martina Hummel-Manzau.
Zum Abschluss des Besuchs konnte auf einer Busrundfahrt durch den ChemCoast Park die dynamische Entwicklung des Standorts vor Augen geführt werden. Vor Beginn der Rundfahrt übernahm es der Wirtschaftsförderer Dr. Jesko Dahlmann von der egw, den Gästen den ChemCoast Park vorzustellen und auf verschiedene aktuelle Ansiedlungs- und Infrastrukturvorhaben einzugehen. Ein wichtiges Thema war dabei auch die „grüne“ Wasserstoffelektrolyse mit angeschlossener H2-Tankstelle von KMW Wind2Gas, die besichtigt werden konnte.
Der Besuch der chinesischen Delegation wurde von allen Beteiligten als Erfolg bewertet. Kristian Hamel, Ansiedlungsberater bei der WTSH, erklärte: „Der Standort Brunsbüttel zeigt exemplarisch das große Entwicklungspotential Schleswig-Holsteins hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Eine gute Vernetzung mit anderen Regionen dieser Welt und ein regelmäßiger Austausch zwischen den Stakeholdern ist dabei zum Nutzen aller Beteiligten und wird von der WTSH gern unterstützt.“
Foto: egw
