Itzehoe. Die von der Bundesregierung angekündigte Kürzung der Mittelausstattung für die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) hätte zur Folge, dass in 2024 17 Millionen Euro weniger für Schleswig-Holsteins Dörfer, Landwirtschaft und Küstenschutz zur Verfügung stünden. Die Koalition einigte sich ursprünglich auf die intensivere Ausweitung der finanziellen Unterstützung und Stärkung der ländlichen Räume, doch nun will der Bund die Mittel kürzen.
„Dies würde zur Folge haben, dass wichtige Maßnahmen für die Bevölkerung unserer Gemeinden nur sehr schwer umgesetzt werden können oder sogar gänzlich wegfallen“, erklärt Dr. Reinhold Wenzlaff, Vorsitzender der AktivRegion Steinburg. „Viele Gemeinden sind auf die Bundesförderung angewiesen, um ihre Dörfer attraktiv zu gestalten und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein zukunftsfähiges und lebenswertes Umfeld zu ermöglichen.“
So wurden über die GAK-Förderung bereits 32 Ortsentwicklungskonzepte im Kreis Steinburg angefertigt, in welchen mittels Beteiligungsprozessen und Einsatz der Bevölkerung die Bedürfnisse in den Dörfern ermittelt und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt wurden. In 21 geförderten Schlüsselmaßnahmen wurden wichtige Maßnahmen der Daseinsvorsorge, der Infrastruktur und des Gemeindelebens umgesetzt. Auch die Förderung von Kleinstprojekten, die vor allem für Vereine und Verbände die Umsetzung vieler Projekte ermöglichte und für die ohne Förderung nicht genügend Vereinsmittel zur Verfügung stünden, wären von einer Kürzung betroffen. 57 dieser Maßnahmen wurden seit 2020 bereits umgesetzt.
Christian Holst, Regionalmanager der AktivRegion Steinburg, betont: „Für das Leben vor Ort bedeuten diese Bundesmittel weit mehr als nur finanzielle Unterstützung. Es werden zum Beispiel Dorfgemeinschaftshäuser, Erweiterungen für die Feuerwehren, Ärztinnen- und Ärztehäuser, Multifunktionszentren und generationsübergreifende Bildungshäuser errichtet. Solche Maßnahmen stärken nicht nur nachhaltig das Gemeindewesen, sondern zeigen auch, welche Chancen, Wege und Möglichkeiten in den Dörfern und für die Menschen in den Gemeinden bestehen. Diese Projekte wären bei einer Kürzung in großer Gefahr.“
Auch die kleineren Maßnahmen erzielen einen hohen Wert für die Region. Daher hätte die geplante Kürzung der Fördermittel neben den stark eingeschränkten finanziellen Hilfen für die Gemeinden auch deutlich negative symbolische Auswirkungen für die Bevölkerung im ländlichen Raum.
Wenzlaff und Holst fordern daher: „Die Bundestagsabgeordneten müssen sich intensiv für die Stärkung der Entwicklung in den ländlichen Räumen einsetzen und der geplanten Kürzung vehement entgegentreten.“
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